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Wie steht es denn nun um die Nationalmannschaft? Die viel zitierte „Aufbruchsstimmung“, die seit Julian Nagelsmanns Amtsantritt von Fans, Medien und auf Pressekonferenzen kichernden Spielern beschworen wurde, schien ja schon wieder begraben und betrauert, nachdem das Team am Wochenende in Berlin gegen die Türkei verloren hatte. Zu lethargisch seien die Spieler gewesen, zu laut die Pfiffe der türkischen Fans, zu wackelig die Defensive und zu experimentell der Matchplan des neuen Bundestrainers. Natürlich sind auch die aktuell hörbaren Abgesänge auf die EM-Hoffnungen der DFB-Elf etwas vorschnell und überspitzt. Dennoch hat die Pleite am Wochenende bewiesen: Die Mannschaft krankt an vielschichtigen Defiziten, die sich nur durch frisches Trainerpersonal nicht vollends beseitigen lassen. Zum Beispiel: Wohin mit Joshua Kimmich? Auf die Doppelsechs, wo er und Kapitän Gündogan eher auf den Füßen des anderen herumstehen? Oder doch auf die rechte Außenbahn?
Umso spannender also, welche Kniffe und Tricks sich Nagelsmann am heutigen Abend in Wien einfallen lässt. Dort trifft Deutschland auf die österreichische Auswahl samt Coach Ralf Rangnick, der den Bundestrainer 2018 zum Getränkekonzernableger nach Leipzig lotste und dessen fußballerische Handschrift sich bis heute in den Ideen Nagelsmanns wiederfindet. Einen „absoluten Toptrainer“ nannte Rangnick seinen Ex-Azubi nun. Im Testspiel gegen den Altmeister kann Nagelsmann zeigen, dass der positive Trainereffekt noch nicht verpufft ist.
„Im Nachhinein kann man sagen: Wie dumm. Fehler“
Für die Strategen unter uns
Ach, wie rührend: Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag richtete der demnächst scheidende Bremer Geschäftsführer Frank Baumann ein paar letzte Worte an die Fans und Mitglieder des SV Werder. Er werde dem Klub auch in den Folgejahren noch emotional verbunden bleiben und auf der ein oder anderen Veranstaltung mal eine „Frikadelle genießen“. Sei ihm gegönnt, schließlich kann nicht das ganze Jahr Pinkel und Grünkohl auf der Speisekarte stehen. Bei so viel Trennungsschmerz wäre fast – aber nur fast – untergegangen, dass die Verantwortlichen von Werder zu selbigem Anlass einigermaßen unverblümt den Einstieg eines Investors in den Raum warfen. Und dabei bewiesen, dass die neusten Rhetoriktrends längst auch in Norddeutschland Fuß fassen konnten: Statt von Investorengeld war selbstverständlich von einem „strategischen Partner“ die Rede. Aki Watzke und seine Kollegen von der DFL hätten es nicht, ähm, strategischer formulieren können.
Cleverer Schachzug
Quälix ganz bescheiden: Über „immer dieselben Fehler“ würden Traditionsvereine wie Schalke 04 oder der Hamburger SV stolpern, wenn sie einen Übungsleiter nach dem anderen vor die Drehtür der Geschäftsstelle setzen, meint ausgewiesener Medizinball-Experte Felix Magath im kicker-Interview und stellt entrüstet fest: „Die kommen aus dieser Nummer ja gar nicht mehr raus!“ Nur konsequent also, dass Magath sich noch vor wenigen Tagen im Interview mit einem Hamburger Lokalmedium selbst für den Trainerjob beim HSV empfohlen hat, nachdem der dortige Cheftrainer Tim Walter zuletzt in der Kritik stand. Why not?
Das steht heute an
Keine Sorge! Nicht mehr lang, dann dürfen wir uns wieder vom Herzensverein das Wochenende madig machen lassen, statt semi-interessiert den EM-Quali-Modus zu studieren und nach dreistündiger Intensivrecherche mit mäßigen Ergebnissen verzweifelt das Handtuch zu werfen. Vorerst gibt die Länderspielpause aber noch einmal letzte Zuckungen von sich: Bekanntlich treffen Jules Jungs in Wien im zweiten Auswärtsspiel dieser Länderspielpause (hehe) um 20.45 Uhr auf Österreich. Dort werden dann die ganz großen Fragen geklärt: Bach oder Mozart? Kaiserschmarrn oder Eierpfannkuchen? Freud oder Weber? Und so weiter. Außerdem: Rumänien muss gegen die Schweiz gewinnen, um die Chance auf ein EM-Ticket zu wahren, die Mannschaft aus Wales muss die Ohrenstöpsel aktivieren und den DFB-Schreck aus der Türkei für ebenjenen Zweck besiegen.
In diesem Sinne: Gut Kick, Wiederschaun und Pfiat di!
Mia Guethe
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